fit for life' - Bundessieger beim Finale in Köln ermittelt
Das Institut für Prävention und Nachsorge (IPN) bietet in
Kooperation mit Baxter Deutschland GmbH und unter der Leitung eines erfahrenen
Ärzteteams (Dr. Axel Seuser, Facharzt für Orthopädie, Physikalische Therapie,
Sportmedizin und Chirotherapie, Bonn; Dr. Anatol Kurme, Facharzt für Kinder-
und Jugendmedizin, Hamburg und Dr. Robert Klamroth,
Facharzt für Innere Medizin, Berlin) seit dem Jahre 2001 das Forschungsprojekt
fit for life" zur gezielten Bewegungs- und Sportartenberatung für Patienten
mit Bluterkrankheit an.
Die
Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. unterstützt dieses Projekt inhaltlich
und ideell und hat bereits mehrfach hierüber berichtet.
Gerade in der heutigen Zeit mit zunehmender sportlicher
Inaktivität, damit verbundenen Gewichts- und Gesundheitsproblemen schon bei
Jugendlichen ist insbesondere auch die Gruppe der Hämophilen angehalten, durch
sportliche Betätigung und regelmäßiges Training und damit körperlicher Fitness
die Gelenkssituation zu verbessern und somit auch den Verbrauch an
Faktorkonzentrat langfristig zu senken.
Das IPN Team
Um dieses Ziel zu erreichen, hat das fit for life"-Team
Wettkämpfe entwickelt, in denen Koordination, Rumpfmuskelkraft, Beweglichkeit,
Ausdauer und Körperfettanteil gemessen werden. Aus den Einzelergebnissen
errechnet sich schließlich ein Gesamtscore und es werden die Sieger ermittelt.
Wissenschaftliche
Leitung
Ein Wettkampfteam besteht aus 5 Teilnehmern mit Blutgerinnungsstörungen, einem Teamkapitän (Behandler, Behandlerin,
Hämophilieassistentin) und zusätzlich 2 Familienangehörigen, davon mindestens
ein Elternteil.
In insgesamt vier regionalen Vorentscheiden traten Teams aus
verschiedenen Hämophiliezentren und Bundesländern an und ermittelten ihre Sieger.
Am 8. Oktober 2006 trafen sich im Olympia- und Sportmuseum
Köln die Regionalsieger aus Süd-, Nord-, West- und Ostdeutschland, um in fairem
Wettkampf die Bundessieger zu ermitteln.
Zwar lautete das Motto Dabei sein ist alles", dennoch war
eine gewisse Nervosität und Wettkampfatmosphäre deutlich zu spüren, schließlich
ging es jedem Team auch darum, die Stärke des eigenen" Hämophiliezentrums zu
dokumentieren.
Es war deutlich zu sehen, dass einige Teilnehmer hoch
motiviert und entsprechend vorbereitet in den Wettkampf gegangen waren.
Erfreulicherweise verlief nicht nur der Wettkampf
außerordentlich fair, sondern es wurde auch reichlich Gebrauch vom
gegenseitigen Gedankenaustausch gemacht, insbesondere die anwesenden Eltern
nutzten die Gelegenheit um von anderen Eltern zu erfahren, wie sie mit der
Krankheit ihres Sohnes umgehen.
Während der Wettkampfpausen konnten die Teilnehmer sich in
allerlei Jonglier- und Zauberkunststücken ausbilden lassen, die dann später vor
der Siegerehrung zur großen Freude aller Beteiligten vorgeführt wurden.
Natürlich gab es auch Sieger, aber keine Besiegten.
Eigentlich waren alle Beteiligten Gewinner eines tollen und erlebnisreichen Tages.
Mir hat als Beobachter des Bundeswettbewerbes besonders der
herzliche, fast freundschaftliche Umgang aller Beteiligten gefallen. Gute
Leistungen wurden mannschaftsübergreifend gewürdigt, erwartungsgemäß wurden natürlich
Erfolge des eigenen Teams entsprechend lautstark bejubelt.
Ziel des ärztlichen Teams von fit for life" ist ein so
genannter Dreiländer-Wettbewerb von Mannschaften aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Hierzu werden bereits Gespräche mit den Organisatoren und den
Geldgebern geführt.
Angesichts dieser gelungenen Veranstaltung mit sichtlich
engagierten Teilnehmern und sehr guter Stimmung und Atmosphäre finden wir es im
Nachhinein wirklich schade, dass die Teams schon bei den Vorentscheiden nur mit
Mühe und Überredungskunst zusammengestellt werden konnten.
Die Teilnehmer der Finalveranstaltung jedenfalls waren
begeistert und würden jederzeit wieder mitmachen.
Aus Sicht der IGH sollte das Projekt unbedingt fortgeführt
werden und wir appellieren deswegen auch an diejenigen Behandler, die dem
Projekt zur Zeit eher zögerlich gegenüberstehen, ihre Patienten für eine
Teilnahme zu motivieren.
Die Sieger
Teamwettkampf
1. München (Teamleiterin: Dr. Karin Kurnik) Gesamtscore: 655,39
2. Bonn (Teamleiterin: Dr. Barbara Niemann) Gesamtscore: 617,29
3. Hamburg (Teamleiter: Dr. Günter Auerswald) Gesamtscore: 596,31
4. Magdeburg (Teamleiterin: Frau Sibylle Aumann) Gesamtscore: 551,79
Familienwettkampf
1. Schindler Gesamtscore:
211,34
2. Brode Gesamtscore:
182,46
3. Wechs Gesamtscore:
180,98
4. Krahl Gesamtscore:
173,69
Hämophilie - Gesamtwertung
1. Timo Heitmann, Hamburg Gesamtscore:
73,58
2. Tobias Becker, Bonn Gesamtscore:
61,63
3. Roman Wechs, München Gesamtscore:
61,58
4. Maximilian Schwarz, Magdeburg Gesamtscore: 53,65
Allen
Siegern gilt der besondere Glückwunsch der Interessengemeinschaft Hämophiler e.V.
Sieger Teamwettkampf: MÜNCHEN
Bericht:
Günter Schelle
Bonn